Verkehrswacht Lilienthal ohne Zukunft

Im August habe ich an der Jahreshauptversammlung der Verkehrswacht Lilienthal teilgenommen und für die Wümme-Zeitung darüber berichtet. Es ging hauptsächlich um die fehlende Nachfolge für den Vorstand. Der Text ist weiter unten zu lesen. Nun ist aus der Mitgliederschaft zu hören, dass der Vorstand schriftlich um die Zustimmung zur Auflösung fragt. Dieses zeichnete sich schon damals ab und ich finde es nach wie vor sehr traurig!

Meine Meinung:

Die Aufgaben der Verkehrswächter sind wichtig. Sie schulen unsere Kinder für die Teilnahme am Straßenverkehr. Wer übernimmt diese Aufgabe, wenn es den Verein nicht mehr gibt? Die Verkehrswacht ist ebenfalls der Ansprechpartner der Bürger*innen zu allen Themen des Straßenverkehrs. Sie stellt das Bindeglied zwischen Privatpersonen und Behörden. Wer wird sich in Zukunft darum kümmern?

Einfach den Laden dichtzumachen, ohne nach einer Alternative zu suchen, kann keine Lösung sein. Wenn sich keine Interessenten für die Vorstandsarbeit finden lassen, muss an einer Fusion gearbeitet werden. Die gute Sache steht im Vordergrund, da sollten persönliche Animositäten keine Rolle spielen! Diese Verantwortung trägt man als Vorstand eines Vereines.

Bald ein Ort ohne Verkehrswacht: Lilienthal // Ortsschilddesign CC onlinestreet.de

Bericht über die Jahreshauptversammlung:

Schon zu Jahresbeginn teilte der 1. Vorsitzende, Horst Beiermann mit, für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung zu stehen. Auch sein Stellvertreter, Torben Meyer und der Schriftführer Manfred Fock traten nicht wieder an. Nachfolger fanden sich an diesem Abend keine.

Von den 63 Mitgliedern der Verkehrswacht waren sechs stimmberechtigte Mitglieder anwesend. Als Vertreter der Landesverkehrswacht Niedersachsen war der zuständige Gebietsbeauftragte, Winfried Reimann, zu Gast.

Horst Beiermann, seit 2014 im Amt, begrüßte die Anwesenden zur „wahrscheinlich vorletzten Sitzung der Verkehrswacht Lilienthal.“ Nach einer schweren Erkrankung konnte der Achtzigjährige die praktische Arbeit an den Schulen nicht mehr durchführen. Er dankte Manfred Fock für seinen außerordentlichen Einsatz im letzten Jahr.

Dieser berichtet von seiner Tätigkeit: Die Unterlagen zur Fahrradprüfung der vierten Klassen konnten noch vor dem Lockdown an rund 220 Schüler*innen verteilt werden. Die Prüfungen selbst erfolgten nicht mehr. Begleitende Materialien im Internet wurden gelobt.

Auf Initiative zweier Lehrer der Grundschule Falkenberg fanden Spaziergänge mit Erstklässlern statt. Die Kinder erlebten in Gruppen den realen Straßenverkehr und freuten sich über die leuchtende Warnweste.

Die Verkehrswächter haben ein umfangreiches Aufgabenpaket ausgearbeitet. Darüber wurde in der Wümme-Zeitung jüngst berichtet. Manfred Fock zeigte die neuralgischen Punkte des Lilienthaler Straßenverkehrs auf. Die Verbesserungsvorschläge seien zum Teil identisch mit den Forderungen des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club). Die Verkehrswächter wünschen sich eine bessere Markierung der Strommasten der Straßenbahn, welche sich zum Teil auf dem Radweg befinden. Die hohen Schwellen an den Bürgersteigen sind schon lange ein Ärgernis. Schlafampeln würden den Verkehrsfluss begünstigen und unklare Vorfahrtsregelungen müssen geklärt werden. Leider sind die Bemühungen der Verkehrswacht bei der Gemeinde Lilienthal bislang nicht auf fruchtbaren Boden gestoßen.

Beim Tagesordnungspunkt Wahlen erfolgten keine Abstimmungen, da zu den freien Vorstandsposten keine Kandidaturen vorlagen. Einzig der Kassenwart Christoph Meyer sei zur Wiederwahl bereit.

Der Gebietsbeauftragte der Landesverkehrswacht, Winfried Reimann, stellte klar, dass der Vereinsvorstand zumindest kommissarisch im Amt bleiben muss, bis eine weitere Lösung gefunden wird. Dieses sei Vereinsrecht. Er bat eindringlich darum, die Mitgliedsliste durchzugehen und infrage kommende Personen persönlich anzusprechen. Auch eine Fusion mit den benachbarten Verkehrswachten oder weitere Kooperationen seien Möglichkeiten, die geprüft werden müssen. Eine Vereinsauflösung kann nur als allerletztes Mittel gewählt werden. Dazu ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung nötig. Deren einziger Tagesordnungspunkt wäre der Antrag auf Auflösung, den der Vorstand stellen kann. Um die Auflösung zu beschließen, müssen laut Satzung die Hälfte der Mitglieder erscheinen. Der Antrag muss mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen werden.

Die jetzt kommissarisch tätigen Vorstandsmitglieder wollen sich bemühen, die Verkehrswacht am Leben zu erhalten.

Buslinie 630 – Umleitung

In der Zeit vom 20.07. bis voraussichtlich zum 31.10.2020 wird die Wörpedorfer Straße zwischen dem Kreisel und der Worphauser Landstraße voll gesperrt. Siehe auch hier.

Im Sperrzeitraum wird die Buslinie 630 über Moorende umgeleitet. Die Haltestelle Grasberg Kreuzung wird normal bedient. Die Haltestelle Abzweig Grasberg kann jedoch nicht angefahren werden; die Busse der Linie 630 halten aber zusätzlich an der Haltestelle der Linie 670.

UPDATE: Ab dem 22.07. wird der Gustav-Deetjen-Tunnel gesperrt. Die Linien 630 und 670 starten und enden an der Haltestelle „Messegelände“ beim Nordeingang des Hauptbahnhofes. Wer in Richtung Innenstadt weiterfahren möchte, sollte bereits an der Haltestelle „Universität Süd“ in die Straßenbahn Linie 6 umsteigen.

Für weitere Rückfragen steht die VBN-Leitstelle Bus zur Verfügung. Die Kolleginnen und Kollegen sind unter der Telefonnummer 04281-944 15 zu erreichen.

Die Bushaltestelle „Kreuzung“ wird normal angefahren. Foto: Christiane Seeger

Wer rückwärts fährt verliert?!

Zu einer seltsamen Situation kam es heute Nachmittag gegen 15 Uhr in der Linie Vier. Zwischen den beiden Haltestellen „Auf dem Kamp“ und „Kutscher Behrens“ verläuft die Strecke nur eingleisig. Doch auf einmal standen zwei Straßenbahnen „Nase an Nase“.

Der Fahrer der Bahn mit dem Fahrziel Kreisel gab an, ein Freisignal gehabt zu haben. Als die Leitstelle sich meldete und den Gegenverkehr ankündigte, war es schon zu spät. Da er noch nicht so weit in den Engpass gefahren war, ergriff er Eigeninitiative und setzte die Bahn zurück. Doch die Weiche war noch in der vorherigen Position, so dass die Bahn in der falschen Spur landete. Nach einem weiterem Vorziehen und Rückwärtsfahren passte es. Mittlerweile stand auch eine nachfolgende Bahn dahinter.

Der Fahrgast denkt jetzt, es wäre alles in Ordnung und die Bahnen würden fahren. Aber nein, erst sollte auf das „Emil“-Werkstattfahrzeug gewartet werden. Dieses müsse aus Bremen kommen. Nach einiger Zeit stieg dann der Fahrer der stadteinwärts fahrenden Bahn aus und stellte die Weiche per Hand. Wieder strich einige Wartezeit ins Land, bis auch die zweite Bahn die Aufforderung bekam, die Weichenstellen zu prüfen und bis zur Endstation zu fahren.

Dort sollte die Straßenbahn erstmal aus dem Verkehr. Ich hoffe nur, dass der Fahrer keinen Ärger mit der Leitstelle bekommen hat. Sicherlich hätte ich in der Situation ebenso gehandelt.