Adventssingen – diesmal online

Zusammen ist man weniger allein. Nie trifft dieser Satz so gut zu, wie in diesen Zeiten. Wegen der Corona-Pandemie müssen die sozialen Kontakte eingeschränkt werden. Aber gerade in der Vorweihnachtszeit möchte man diese mit anderen Menschen zusammen verbringen, um sich auf das Fest einzustimmen. Die Weihnachtsmärkte wurden allesamt frühzeitig abgesagt, so auch in Grasberg. In den vergangenen 26 Jahren traf man sich in der Grasberger Kirche zum gemeinsamen Adventssingen. Und in diesem Jahr?

Die Grasberger singen in diesem Jahr online!

Die Verantwortlichen möchten das Konzert nicht einfach absagen, sondern gehen neue Wege. Man sitzt zu Hause vor dem Bildschirm und ist doch nicht alleine. Mit der Plattform Zoom lassen sich nicht nur digitale Konferenzen und Weiterbildungen organisieren, sondern auch ein gemütliches Beisammensein. Wer mag, zündet eine Kerze an und stellt sich noch eine Tasse Glühwein oder Apfelpunsch dazu.

Hier der Zoom-Link:
https://zoom.us/j/98443079579

Das 27. Grasberger Adventssingen findet am Sonntag, den 29. November von 17.00 bis 17.45 Uhr statt. Ab 16.30 Uhr kann man sich einwählen. Die Veranstalter*innen hoffen von Herzen mit dieser Veranstaltungsform eine gute Alternative gefunden zu haben, die es ermöglicht, den ersten Advent zusammen zu feiern und Gemeinschaft zu erleben. In diesem Jahr vielleicht auch weit über die Grasberger Grenzen hinweg. Alle Freunde und Nachbarn sind herzlich eingeladen, ebenso wie Familienmitglieder, die weiter weg leben und sonst nicht dabei wären.

Design: Ulla Voßgröne

„Love is the Drug“ – Gustav Peter Wöhler in der MusicHall Worpswede

„Love is the Drug“ – ein passendes Motto für den Valentinstag. Kurz vorher gastierte Gustav Peter Wöhler mit Band in der MusicHall Worpswede. Dieses Kleinod lockt nicht nur die Musikfans aus der näheren Umgebung, sondern auch aus weiter entfernten Landkreisen wie Cuxhaven, Diepholz oder Lüneburg.

Wer länger nicht in der MusicHall war, wird von den neuen, großzügig gestalteten Waschräumen begeistert sein. Ebenfalls neu ist die Garderobe vor dem Einlass.

Der Star des Abends trägt anders als auf unserem Foto einen Vollbart. Wer weiß, vielleicht für eine neue Rolle? Der Sexyness, mit der er gerne kokettiert, tut es keinen Abbruch.

Das Konzert ist bestuhlt, der eher ruhigeren Setlist und des gesetzteren (?!) Alters des Publikums wegen. Wöhler selbst tanzt eifrig auf der Bühne. Er dreht sich wie ein Kreisel, eventuell hat er sich das bei Dave Gahan von Depeche Mode abgeschaut. Ansonsten pflegt er einen ganz authentischen Tanzstil, an dem sich kein Choreograf abgearbeitet hat. Auch sein Schuhwerk ist nicht nach der Optik, sondern vermutlich nach Bequemlichkeit ausgesucht.

Zu Beginn werden einige Songs des neuen Albums gespielt, wie das namensgebende „Love is the Drug“ von Roxy Music, welches auch schon von Grace Jones und Kylie Minogue gecovert wurde. Mit „Four Seasons in one Day“ wird auf den Klimawandel angespielt. Später folgen Klassiker wie „Mother’s Little Helper“ von den Rolling Stones oder „Friday I‘m in Love“. Titel wie „Life on Mars“ von David Bowie sind ebenso dabei, wie Songs aus dem Hause Simon & Garfunkel.

Der Bassist Olaf Casimir und Mirko Michalzik an der akustischen Gitarre begeistern nachhaltig. Wöhler zieht sich auch mal zurück und lässt seinen Bandmitgliedern Freiraum. Bei der Tonqualität bleiben keine Wünsche offen. Die Werke von Rio Reiser passen sehr gut zu Wöhlers Stimmlage. „Für Immer und Dich“ trägt er mit absoluter Emotionalität vor. Die Zugabe endet treffenderweise mit „Bye, bye, Junimond“. Bye, bye, liebe Gustav Peter Wöhler Band – hoffentlich gibt es 2021 ein Wiedersehen!

Zur Person: Gustav Peter Wöhler (63 Jahre) ist aus unzähligen TV-Rollen bekannt: SK Kölsch, Alles außer Mord und Tatort sind nur einige davon. Er hat eine klassische Schauspielausbildung und auch mit Claus Peymann und Peter Zadek zusammengearbeitet. Seit mehr als zwanzig Jahren steht er auch als Musiker auf der Bühne. Er schreibt keine eigenen Songs, sondern interpretiert englische und deutsche Klassiker auf seine ganz eigene Weise.

Transparenzhinweis / Bloggerkodex: Unbezahlte Werbung, da Hinweis auf CD. Meine Eintrittskarte zum Konzert habe ich selbst bezahlt.

Auch in der MusicHall Worpswede, aber damals ohne Bart!
Foto: Marcus Schmidt

Weihnachtssound mal anders im Findorffhof Grasberg

An jedem dritten Advent gibt es seit fünf Jahren in Grasberg eine schöne Weihnachtsvorbereitung: „A Larry Christmas“ heißt die Mischung aus Konzert und szenischer Lesung.

Larry and the Handjive spielen seit mittlerweile 34 Jahren Rock ’n‘ Roll, hauptsächlich Cover, aber auch eigene Stücke. Für dieses Konzert haben sie nur Weihnachtslieder auf der Setlist. Dirk Böhlings Stimme ist vor allem Radio Bremen Eins Hörern bekannt. Nach eigenem Bekunden fängt Böhling schon im Sommer an, nach geeigneten Texten für die „Larry Christmas“ zu suchen. Jedes Jahr hat er ein neue Repertoire, darauf legt er großen Wert. Die Texte sind sowohl Klassiker, als auch zeitgenössisch. Böhling trägt gekonnt mit verschiedenen Stimmen und norddeutschem Akzent vor. Die Bandbreite reicht von den Top 5 der Weihnachtssprüche, über den Fluch von IKEA bis hin zum Grund, warum man niemals Sauerkraut als Lametta-Ersatz nehmen sollte.

Die Larrys versetzen ihr Publikum gleich zu Beginn mit Bluesklängen aus dem Findorffhof nach Memphis, Tennessee. Das „Santa Baby“ nicht von einer Sängerin anschmachtet wird, sondern Rick Baker sich die Geschenke von „Santa Buddy“ wünscht, stört niemanden. Für die authentische Weihnachtsakkustik steckt sich Percussionist Larry Bexman den Schellenstab in den Stiefel. So klingen die Glöckchen zusammen mit dem taktgebenden Fuss. Doch Achtung, damit bleibt man auch gerne mal hängen… Eine Art Chimes imitiert den fliegenden Rentierschlitten. Nur die Lichtorgel passt weder zur Location noch zur Musik. Könnte man lieber weglassen. Einzig die Zugabe ist waschechter Rock ’n‘ Roll ohne Weihnachtsbezug: „Rock around the Clock“ von Bill Haley and his Comets. Das Publikum geht freudig mit und rockt im Sitzen auf den alten Stühlen mit Binsengeflecht.

Larry and the Handjive spielen hauptsächlich im Bremer Raum und haben eine große Fangemeinde. Vermutlich deshalb waren im Publikum hauptsächlich auswärtige Gesichter zu sehen. Doch nicht nur Worpswede ist ein Künstlerdorf: Rick Baker, der Sänger der Formation, hat jahrelang hier in Grasberg gelebt. Sein Porträt in der Wümme Zeitung .

Tipp: „The Christmas Calendar“, 24 Weihnachtslieder auf CD, ein Soloprojekt von Rick Baker. Hier hören; zu kaufen z. B. im Shop der Band .

Save the Date: Auch im nächsten Jahr gibt es „A Larry Christmas“; am 13.12.2020. Achtung, da nur ca. 120 Plätze zur Verfügung stehen, ist es bestimmt schnell ausverkauft! Die Plätze sind nicht nummeriert, daher empfiehlt sich frühzeitiges Erscheinen.

Den Getränkeverkauf möchte ich ausdrücklich für die gute Weinqualität loben, so etwas wird nur selten geboten. Das Preisleistungsniveau ist überragend!

Transparenzhinweis / Bloggerkodex: Unbezahlte Werbung, da Hinweis auf CD und Webshop der Band. Meine Eintrittskarte zum Konzert habe ich selbst bezahlt, die Tonträger ebenfalls.

Signierte LP von 1988 (Besetzung mit Larry Lloyd) und ein Adventskalender in CD-Form